Verräterische Cookies
Cookies sind kleine Textinformationen auf dem Computer in Form eines kurzen Eintrags in einer Datenbank/ Verzeichnis. Ein Cookie besteht aus mindestens einem Namen und einem Wert, außerdem kann es Angaben über seinen zweckmäßigen Gebrauch (z.B. Ablaufdatum für die Gültigkeit) enthalten.
Cookies können beim Aufruf einer Webseite vom Webserver auf dem Computer des Besuchers gespeichert werden. Von ihnen selbst geht keine Gefahr aus – Cookies werden zur Wiedererkennung und Personalisierung eines Besuchers genutzt. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, denn so lassen sich beispielsweise folgende Dinge umsetzen:
- Warenkorb, der die abgelegten Artikel speichert
- Benutzeranmeldungen, damit ein Passwort nicht jedes mal neu eingegeben werden muss
- Webseitenoptionen, zum Beispiel das Anzeigen von 50 Suchergebnissen pro Seite anstatt nur 10 o.Ä.
Zu einem Problem werden Cookies jedoch durch die Verbündung von Werbenetzwerken. Denn viele Webseiten binden auch externe (Werbe-)Inhalte in ihre Seite ein. Das Einbinden eines externen Inhalts bietet aber wiederum die Möglichkeit, Cookies auf dem Computer des Besuchers abzulegen bzw. auszulesen. Solche Cookies heißen „Third-Party-Cookies“.
Wenn ein Werbeanbieter (Doubleclick, Atlas, Google Adsense, etc.) seine Inhalte nun auf etlichen Webseiten verteilt und für jeden Webseitenbesucher in einem Cookie eine eindeutige Nutzerkennung (ID) speichert, so wird der Besucher über Webseitengrenzen hinweg verfolgbar – auf allen Webseiten, die eben diesen Inhalt einbinden.
So ist es leicht, die Aktivitäten, das Suchverhalten, besuchte Webseiten, u.v.m. aufzuzeichnen. Die so gesammelten Daten werden zu umfangreichen Persönlichkeitsprofilen zusammengefasst.
Besonders schlimm ist dies in Verbindung mit einer gleichzeitigen Anmeldung bei Facebook oder Google, denn dann lassen sich Ihre Surfaktivitäten sogar direkt auf einen Klarnamen zurückführen.
Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie umfangreich die Verkettung von Cookies zur Verfolgung Ihrer Online-Aktivitäten abläuft, können Sie den Selbstversuch durchführen:
Mit dem Addon Lightbeam 3.0 können Sie mittels einer interaktiven Visualisierung sehen, mit welchen Webseiten im Internet Sie agieren.

Maßnahmen gegen das Tracking durch Cookies
Jeder Webbrowser bietet die Möglichkeit, Cookies zu verwalten. Dies ist auch notwendig, denn um das Tracking einzugrenzen, ist eine bewusste Behandlung von Cookies notwendig.
Empfehlungen:
- Third-Party-Cookies/ Drittanbieter-Cookies werden generell nicht akzeptiert
- Löschen von Cookies nach jeder Browsersitzung
- Verwenden von Browser-Addons gegen das Tracking
Diese Einstellungen können Sie folgendermaßen treffen:
Firefox:



- <link http: windows.microsoft.com de-de windows7 how-to-manage-cookies-in-internet-explorer-9 external-link-new-window external link in new>Internet Explorer
- <link https: support.google.com chrome answer external-link-new-window external link in new>Chrome
- <link http: help.opera.com windows de cookies.html external-link-new-window external link in new>Opera
- <link https: support.apple.com kb external-link-new-window external link in new>Safari
Empfehlenswerte Addons:
- Adblock Plus
„Mit Adblock Plus können Sie Werbung blockieren und sich gegen Tracking, Malware und viele weitere Dinge schützen, während Sie im Internet surfen.“
<link https: adblockplus.org de external-link-new-window external link in new>Hier klicken zum Installieren.
- Ghostery
„Ghostery bietet die größte Tracker-Datenbank im Internet. Wir wählen 2,000 Tracker und 2,300 Tracking-Muster akribisch aus, profilieren sie und filtern sie heraus.“
Flash Cookies
Flash Cookies sind eine besondere Form von Cookies. Andere Namen sind „Supercookies“ oder „Local Shared Objects“. Sie können von Webseiten erzeugt und auf dem Computer des Besuchers abgelegt werden, wenn der Besucher Flash-Inhalte (Videos, Werbung, Animationen, Browsergames, ...) aufruft.
Die Speicherung der Flash Cookies erfolgt allerdings im Dateisystem. Das hat Auswirkungen:
- Flash Cookies sind browserübergreifend nutzbar für die Wiederkennung
- Flash Cookies haben eine prinzipiell unbefristete Gültigkeit (solange sie gelöscht werden)
- Flash Cookies sind nicht direkt über den Browser löschbar
- Die maximale Größe beträgt standardmäßig 100 Kilobyte (HTTP-Cookies: 4 kB) somit auch das Potential, viel mehr Daten zu speichern. Es können z.B. HTTP-Cookies aus Flash Cookies wiederhergestellt werden!
Flash Cookies können Sie natürlich von Hand löschen. Die Speicherorte von Flash Cookies finden Sie z.B. <link http: de.wikipedia.org wiki external-link-new-window external link in new>hier.
Mehr Komfort bietet das Verwenden von Browser-Addons, welche die Löschung von Flash-Cookies/ LSOs erlauben, zum Beispiel:
- BetterPrivacy
„BetterPrivacy dient vor allem dem Schutz vor unlöschbaren Langzeit-Cookies, einer neuen Generation von Super-Cookies, welche mehr oder weniger heimlich das Internet erobert haben. Diese neue Cookie-Generation bietet der Industrie und der Marktforschung endlich die Möglichkeit, Aktivitäten der Computer-Nutzer unbegrenzt erfassen zu können. [...] BetterPrivacy macht Schluss damit und kann Flash-Cookies vollautomatisch bei jedem Browserstart entfernen.“
- Click&Clean
„Diese App löscht Ihren Browsing-Verlauf wenn der Browser geschlossen wird und verhindert die Verfolgung Ihrer Online-Aktivität [...].“
<link http: www.hotcleaner.com external-link-new-window external link in new>Hier klicken zum Installieren.
Außerdem kann der Adobe Flash Player™ Einstellungsmanager verwendet werden, um Optionen wie Zugriffsschutzeinstellungen, Speichereinstellungen und Sicherheitseinstellungen für den Flash Player zu definieren.
Der Einstellungsmanager ist zu finden unter:
- Windows: Start > Einstellungen > Systemsteuerung > Flash Player
- Mac OS: Systemeinstellungen > Sonstige > Flash Player
- Linux Gnome: System > Einstellungen > Adobe Flash Player
- Linux KDE: Systemeinstellungen > Adobe Flash Player
- <link http: www.macromedia.com support documentation de flashplayer help settings_manager03.html external-link-new-window external link in new>Web
